Naturerlebnis Wald

Naturerlebnis Wald

  • Naturerlebnis Wald

    Mit einer Waldfläche von 2.814 Hektar zählt die Stadt Oestrich-Winkel zu den größten Waldbesitzern Hessens. Der städtische Wald erstreckt sich von der Weinbergsgrenze im Süden über den Taunuskamm bis in den Hinterlandswald in Richtung Wispertal und nimmt damit zwei Drittel der Oestrich-Winkeler Gemarkung ein. Zusammen mit den angrenzenden Kommunal- und Privatwäldern ergibt sich so das größte unzerschnittene Waldgebiet Hessens. Mitten darin liegt die Kalte Herberge, mit 619 m üNN der höchste Berg im Rheingau. Das Besondere dabei: Durch die unterschiedlichen Höhenlagen mit mildem Weinbergsklima im Süden und regenreicherem Klima und längeren Wintern in den Höhen, bietet der Oestrich-Winkeler Wald einer Vielzahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Während in den unteren Lagen wärmeliebende Arten wie Traubeneiche, Feldahorn oder die Äskulapnatter heimisch sind, findet man auf den Taunushöhen ausgedehnte Buchenbestände und noch zusammenhängende Nadelholzpartien mit den imposanten Nestern der roten Waldameisen.

    Betreut wird der städtische Wald durch das Forstamt Rüdesheim, das Ihnen mit den beiden Revierförstereien Hallgarten und Oestrich-Winkel bei allem Fragen zum Thema Wald zur Verfügung steht.

  • Erholung und Freizeit

    Durch die zentrale Lage im Rheingau lädt der Oestrich-Winkeler Wald zu Wanderungen und Radtouren ein. Ein idealer Startpunkt hierfür ist der Waldparkplatz Kreistanne, wo zahlreiche Rundwege ihren Anfang haben. Von hier bietet sich etwa ein Ausflug zu den historischen Grenzen des Rheingaus an die Mapper Schanze an, alternativ können Hallgarter Zange und Kalte Herberge erklommen werden.

    Eine Übersicht zu den ausgeschilderten Wanderwegen ist im Freizeitportal des Naturparks Rhein Taunus zu finden https://freizeitportal-nrt.de/@50.042947,8.033237,14/

    Unser Wald ist zwar auch Erholungsraum für den Menschen, in erster Linie aber Lebensraum unzähliger Tierarten. Durch seine Unzerschnittenheit ist der Oestrich-Winkeler Wald ein Rückzugsort vieler Arten, die andernorts bereits ausgestorben sind. So haben hier etwa Wildkatze, Schwarzstorch, Uhu, Rothirsch, Luchs und Wolf eine Heimat finden können. Für diese Besonderheiten der Natur hat die Stadt eine besondere Verantwortung. Sie bittet daher alle Waldbesucher, bei dem Erhalt des Lebensraumes dieser seltenen Arten mitzuhelfen.

    Oft sind es nur Kleinigkeiten, die für die Tierwelt aber große Auswirkungen haben:

    • Wer die vorhandenen Wege nutzt, bleibt für die Tiere berechenbar – und erspart ihnen so eine kraftraubende Flucht
    • Legen Sie keine neuen Wanderwege oder Mountainbike-Trails an – die Rückzugsbereiche werden ansonsten immer kleiner und die Vegetation zerstört
    • Meiden Sie bitte dichtes Unterholz, steile Hänge und Wildwiesen – hier verbringen die Wildtiere den Tag
    • Überlassen Sie mit Dämmerungsbeginn den Wald seinen tierischen Bewohnern
    • Zelten, Feuer machen, Hunde jagen lassen und Auto fahren sind selbstverständlich verboten
    • Auch wenn es verlockend ist, den frisch entdeckten Pfad über Apps und Internet der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – behalten Sie ihn lieber für sich. Die Tierwelt wird es Ihnen danken.
  • Wiederbewaldung

    Beginnend mit einem Sommersturm im Jahr 2017 hat sich das Bild des Oestrich-Winkeler Stadtwaldes stark gewandelt. Insbesondere die weit verbreitete Fichte, aber auch Buchen und Lärchen bekommen die aktuelle Klimaentwicklung zu spüren und sterben begleitet von Trockenheit, Stürmen und Borkenkäfern auf großer Fläche ab. Inzwischen sind so schätzungsweise 350 ha Waldfläche abgestorben.

    Erfreulicherweise zeigt sich insbesondere auf kleineren Freiflächen bereits, dass die Samen der benachbarten Bäume für das Aufwachsen eines neuen Waldes sorgen.

    Auf den großen Schadflächen, etwa im Bereich der Kalten Herberge, sind aber die Menschen gefragt, um durch gezielte Pflanzung für einen klimaangepassten Wald zu sorgen. Hierbei kommen vor allem Baumarten in Betracht, die auch zukünftig mit einem trockeneren Klima zurechtkommen werden, wie beispielsweise Eiche, Elsbeere oder Douglasie.

  • Einheitsbuddeln

    „Stell dir vor, am 3. Oktober würde jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen. 83 Millionen. Jedes Jahr. Ein neuer Wald. Von Nord nach Süd, von Ost nach West. Für das Klima. Und für dich und deine Familie. Für unsere Zukunft.“

    Unter diesem Motto beteiligt sich die Stadt jedes Jahr am Tag der deutschen Einheit an der bundesweiten Baumpflanzaktion „Einheitsbuddeln“. Jeder ist an diesem Tag eingeladen, aktiv dabei zu helfen, einen neuen, stabilen Wald aufwachsen zu lassen. Auf jährlich wechselnden Projektflächen werden hierzu an den Standort angepasste Setzlinge zum Selbstkostenpreis angeboten, welche direkt gepflanzt werden können. Inzwischen für viele bereits eine liebgewonnene Feiertagstradition.

    Sie möchten bei der Wiederbewaldung helfen, können oder wollen aber nicht selbst Hand anlegen? Die Stadt freut sich auch über eine Spende zum Einheitsbuddeln!

  • Brennholz

    Durch die turnusgemäße Pflege der Waldbestände fallen regelmäßig Baumkronen und dünne Stämme an, welche die Stadt Ihren Bürgern als Brennholz zum Verkauf anbietet. In der Regel sind dies die Baumarten Buche, Eiche und Fichte. Diese Stämme mit einer Länge zwischen drei und sechs Metern werden meist zu Poltern zusammengerückt am Rand eines Waldweges verkauft.

    Voraussetzung für die Aufarbeitung im Wald ist die Teilnahme an einem zertifizierten Motorsägenlehrgang. Bereits ofenfertig gespaltenes Holz wird nicht angeboten. Bei Fragen zu Brennholz wenden Sie sich bitte an die beiden Revierförstereien, Informationen zu Motorsägenkursen bekommen Sie über das Forstamt Rüdesheim oder unter www.motorsaegenkurs.de

    Die Bestellung von Brennholz erfolgt zwischen dem 1. Oktober und 30. November über das Online-Portal des Forst- und Holzkontors. Hier finden Sie auch die verfügbaren Sortimente und Preise.

    https://www.forst-holzkontor-rt.de/seite/662601/brennholzbestellung-privat.html

    Im Folgejahr wird Ihnen das bestellte Holz zugeteilt.

  • Fahrradfahren im Wald – die Stadt Oestrich-Winkel klärt auf

    Da es bei vielen Wald-Nutzern Unklarheiten darüber gibt, was im Wald erlaubt ist und was nicht, klärt die Stadtverwaltung Oestrich-Winkel auf:

    Auch wenn der Wald Gemeingut ist, sind für den Aufenthalt klare Regeln festgelegt, die unter anderem besagen, dass das Fahren nur auf befestigten oder naturfesten Wegen gestattet ist, die vom Waldbesitzer selbst oder mit seiner Zustimmung angelegt worden sind.

    Rücke-Gassen (unbefestigte forstwirtschaftliche Wege zum Transport von gefällten Bäumen) zum Beispiel zählen nicht zu den zugelassenen Wegen. Eine steigende Zahl von Mountainbikern verstößt bewusst gegen diese gesetzliche Bestimmung (§ 15 Hessisches Waldgesetz). Damit verletzen sie jedoch die Rechte anderer Wald-Nutzer. Betroffen sind nicht nur die Jäger, durch die Vergrämung des Wilds. Auch die Stadt Oestrich-Winkel als Waldbesitzerin ist betroffen, weil die widerrechtlich und oft mit viel Aufwand angelegten Trails nicht nur durch die Ruhezonen des Wilds führen, sondern auch die Erosion des Bodens beschleunigen und damit zu vermeidbaren Schäden am Wegenetz führen.

    Deshalb wird das Ordnungsamt der Stadt Oestrich-Winkel Maßnahmen ergreifen, um die ungesetzliche Nutzung des Waldes zu verhindern. Dies beschränkt sich nicht nur auf den nachhaltigen Verbau der Trails. Ergänzend wird die Ordnungspolizei an allen Tagen der Woche Kontrollen durchführen und Bußgelder verhängen, die empfindlich sein können.

    Die Stadtverwaltung ruft Radsportler dazu auf, sich an die geltenden Bestimmungen zu halten und nur die zugelassenen Wege zu befahren, um Bußgelder zu vermeiden. Oestrich-Winkel ist eine der waldreichsten Gegenden Hessens und bietet viele Möglichkeiten, sich abseits der Straßen zu betätigen. Wer sportlichere Ambitionen hat, findet in den eigens angelegten Bike-Parks Herausforderungen an sein Leistungsvermögen, ohne die Rechte anderer zu verletzen. Ergänzend weist die Stadtverwaltung auf den Umstand hin, dass für Motorräder und Quads schon das Benutzen der Waldwege nicht gestattet ist und noch viel weniger das Fahren abseits der Wege. Auch dies wird das Ordnungsamt ahnden.

Am Rheinhöhenweg in der Nähe vom Kasimirkreuz

Keinen Müll in den Wald!

Niemand freut sich über leere Plasitikflaschen, Zigarrettenstummel und Bonbonpapierchen am Wegesrand, wenn er einen Spaziergang durch den Wald macht. Außerdem sind Abfälle eine große Gefahr für Wildtiere, sie können jämmerlich daran eingehen. Deshalb: Schützen Sie den Wald und nehmen Sie Verpackungen, leere Flaschen und anderen Müll wieder mit!